Neues Hörbuch-Magazin: Hörbuch Report

2007 02 hoerenauf 66 Seiten
für 4,90 €
von Infosat

»Wer hören, will muss lesen«,
kündigte Chefredakteur Holger Crump an.

Und wer lesen kann, der entscheidet!

«Hörbuch Report» bringt Rezensionen, Berichte über Neuerscheinungen, Stories aus der Hörbuch-Branche und aktuelle Nachrichten aus dem Hörbuch-Markt. Das Magazin wendet sich, laut Infosat, an die große Zielgruppe der Hörbuch-Käufer als auch an Verlage, Distributoren, Buchhändler und Produzenten.
Ein Heft kostet 4,90 Euro und enthält in jeder Ausgabe eine Audio-CD mit Hörproben aktueller Hörbücher oder eines gesamten Hörbuchs (von Infosat).

FAZIT

Historie: »Hörbuch-Magazin« und »Hörwelt«

Das »Hörbuch-Magazin« gab es vor zwei Jahren zwei Ausgaben lang. Die »Hörwelt«, Ende der 90er Jahre hielt es immerhin einige Ausgaben länger auf dem Markt und war bisher die ambitonierteste Zeitschrift für Hörspiele und Hörbücher. Jetzt also der »Hörbuch-Report«.

Was bringt der »Hörbuch-Report«

Die Zeitschrift zeichnet sich durch viel Bild, wenig Text und reichlich Eigenwerbung für Infosat aus. Der Schwerpunkt ist auf Hörbücher gerichtet, Hörspiele kommen so gut wie nicht vor – immerhin auf Seite 6 auf wenigen Zeilen der Hinweis auf die HR-Produktion »Dr. Faustus«.

(Leer)Zeilen

Auf wenigen Zeilen gibt es ein Interview mit Volker Lechtenbrink – Preisträger in der Kategorie »Bester Interpret«, Deutscher Hörbuchpreis, und ein etwas längeres Interview mit Peter Bosnic, Sprecher des Arbeitskreises Hörbuchverlage beim Börsenverein und ein Interview mit Martina und Wolfgang Koch vom Hörkultur Verlag.

Titelgeschichte

Das auf dem Titelblatt groß angepriesene »Buch und Radio – Hörbuch-Sender ím Portrait» verweist auf BBC Radio 4 – da hatte Infosat/Radioropa wahrscheinlich erst einmal Angst, auf das vielfältige ARD-Programm der Radiosender (Hörbuch, Hörspiel) zu verweisen! Weiter wird auf drei Seiten über die Hörbuchgeschichte gehechelt, die flugs mit der Hörspielgeschichte vermischt wird. Die eigentlich Hörbuchgeschichte ist dabei auf eine halbe Seite begrenzt, die restlichen zweieinhalb Seiten sind allgemeine Statements über den Hype des Hörbuchs. Übrigens ist hoerspiel.com immer noch überzeugt: Hörbuch und Hörspiel sind zwei verschiedene Gattungen!

Wer Mmacht die Zeitschrift?

Bereits das Impressum lässt aufhorchen: Infosat, die mit ihrem kostenpflichtigen Radio-Sender auf mehreren Kanälen Hörbücher sendet, könnte auch ein starkes Eigeninteresse daran haben, ihre eigenen Hörbücher zu präsentieren. Chefredakteur Holger Crump war bereits Chefredakteur für die hausinterne Zeitschrift »Infosat« und lässt weder Hörbuch noch Hörspiel-Ohren so richtig klingen. Und von wem sind die Hörbücher auf der beiligenden CD? Genau: von Infosat produziert.
Infosat hätte wahrscheinlich die finanzielle Kraft über Jahre ein solches Hörbuch-Magazin auf dem Markt zu halten – denn hier ist Infosat ein weiteres Marketing-Produkt gelungen, um auf das hausinterne Hörbuch-Programm aufmerksam zu machen. Aber dafür 4,90 € bezahlen?

Werbung und Inhalt

Ärgerlich auch: reine Werbung von Infosat wird nicht als Werbung sondern als Information gekennzeichnet!
Zu wünschen wäre der Zeitschrift eine viel stärkere Zusammenarbeit mit Verlagen, Produzenten und Autoren und einer fachlich-engagierten Handschrift, die den Markt nicht nur mit den Augen von Infosat aus sieht!

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