Was höre ich?
Einen Bodensatz aus leisen Stimmen, Handysignalen, Taschenrascheln, Papierknistern. Darunter als weißes Rauschen die Lüftung, deren Brummen nur hört, wer darauf achtet. Darüber ein Rumpeln über die Schwellen, ein absteigendes Jaulen beim Bremsen, ein Quietschen der Räder auf den Schienen. Das dopplermäßige Beschleunigen, eigentlich kein Dopplereffekt, da ich ja in der Bahn sitze. Das Warnsignal vor der Abfahrt, gefolgt von pneumatischem Stöhnen der Türen, die klappend zufallen.
Tägliche Begleitmusik der S-Bahn-Lektüre.
Bei der Lektüre kann hören stören: scheppernde Rhythmen aus Ohrhörern von Mitfahrenden, zu laute Unterhaltungen, johlende Jugendliche.
Akustische Lichtblicke: die Ansagen der Stationen von meinem Lieblingssprecher mit der perfekt modulierten Stimme.